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Katzenkot im Garten führt gerade in den Sommermonaten oftmals zu Spannungen
Ärger ist häufig vorprogrammiert, wenn Katzen neu angelegte Beete aufscharren und ihre Notdurft darin verrichten. Dies führt dazu, dass vielen Gartenbesitzern der Kragen platzt und die Tiere mit ganz unterschiedlichen Methoden zu vertreiben versuchen.
Eine erstaunliche Tatsache aber ist vor allem Folgende: Die wenigsten 2-Beiner suchen das Gespräch mit dem Besitzer. Uns erreichen viele Anrufe mit der Frage: Wie kann ich die Nachbarskatzen aus meinem Garten vertreiben? Und die Emotionen kochen zum Teil hoch - richtig hoch! Wir hatten schon einige Fälle, in welchen Katzenhalter um das Leben ihrer Tiere fürchteten und umgekehrt, verärgerte Gartenbesitzern zu unmöglichen Mitteln griffen!
Wir stellen immer erst folgende Frage: Wissen Sie, wem das Tier/die Tiere gehören und haben Sie schon das Gespräch gesucht? Die Antwort lautet in den meisten Fällen: Nein!
Kann der Besitzer ausfindig gemacht werden = Gespräch suchen. Sollte sich herausstellen, dass es sich um (eine) verwilderte Katze(n) handelt, kontaktieren Sie den Tierschutz.
Für Gartenbesitzer gilt: Suchen Sie das Gespräch mit den Tierbesitzern. Bitte stürmen Sie nicht bei erneutem Fund von Katzenkot oder aufgewühlten Blumenbeeten direkt los, sondern atmen Sie zuerst mehrmals tief durch, trinken noch eine Tasse Kaffee* oder lenken sich ab, bevor Sie das Gespräch suchen. Bleiben Sie sachlich und erklären das Problem.
Für Katzenbesitzer gilt: Versuchen Sie bei einer (ersten) Konfrontation mit aufgebrachten Nachbarn ruhig und sachlich zu bleiben und bekunden Sie - auch wenn es zum Teil schwer fallen mag - Verständnis für die Situation. Denn es ist nachvollziehbar, dass es einen Hobbygärtner ärgert, wenn seine gehegten und gepflegten Beete verkotet und zerscharrt werden.
Katzenklos Zuhause auch für Freigänger!
Obwohl eigentlich selbstverständlich, aber es muss an dieser Stelle dennoch erwähnt werden, sofern dies noch nicht geschehen ist: stellen Sie ihrer Katze im Haus/in der Wohnung ein Katzenklo zur Verfügung. Pro Katze benötigt es mindestens 1 Katzenklo, besser 2... oder 3 ;). So erstaunlich es klingt, aber viele Katzenbesitzer mit Freigängern halten es schlicht für unnötig, Katzenklos bereitzustellen. Dann ist natürlich klar, dass die Katze Nachbars Garten bevorzugt, denn Zuhause gibt es ja keine Möglichkeit.
Experimentieren Sie mit den verschiedenen Modellen und mit der Katzenstreu. Stellen Sie mehrere, verschiedene Katzenklos auf und testen Sie wo und welche(s) ihre Katze am liebsten benutzt. Die meisten Katzen bevorzugen offene Modelle. Und gerade bei älteren Tiere ist es wichtig, dass sie möglichst eben Zugang haben und nicht hohe Ränder überklettern müssen. Das Katzenklo Zuhause ist natürlich täglich zu reinigen, sonst zwingt das stinkende Kistchen ihre Katze geradezu wieder in Nachbars Garten.
Für beide Parteien gilt: Sich gegenseitig Vorwürfe machen oder das Problem nicht anerkennen führt lediglich zu noch grösseren Spannungen und es gilt zu beachten, dass beide Parteien, wenn die Fronten erst mal verhärten, zu drastischen Mitteln greifen (können). Dies wiederum führt dazu, dass Tiere unnötig verängstigt, verletzt oder gar getötet werden. Deshalb: Bleiben Sie ruhig und besprechen Sie zusammen mögliche Lösungen und das weitere Vorgehen.
Warum machen das Katzen eigentlich?
Die Antwort ist relativ einfach. Katzen wissen, instinktiv, auch wenn sie noch nie ein Katzenklo mit Sand gesehen haben, dass dies als Klo benutzt werden kann. Anders als bei Hunden, benötigen Katzen in der Regel kein 'Töpfchentraining'. Die Antwort liegt in den Genen. Katzen stammen von Falbkatzen, welche Wüstentiere sind, ab. Und was gibt es in der Wüste? Richtig! Sand! Und zwar jede Menge davon. Sand und Felsen wären der natürliche Lebensraum. Da bei uns keine Sanddünen vorhanden sind, tut es auch ein frisch umgegrabenes Blumenbeet. Hauptsache nicht nass und nicht voller Gras! Das ist der Grund, weshalb so viele Katzen sich auf jedem grasfreien Stückchen 'Erde' versäubern. Es kommt einer sandigen Fläche am nächsten.Wenn man dies weiss, dann kann man entsprechende Alternativen bieten.
Düfte welche Katzen nicht mögen
Eine Möglichkeit, um Katzen von bestimmten Orten fernzuhalten, ist die Verwendung von Düften, die auf die empfindlichen Nasen widerlich wirken. Clever eingesetzt, werden die Tiere schon nach kurzer Zeit lernen, wo es ihnen buchstäblich stinkt. Ein probates Mittel sind *Kaffeesatz und Rindenmulch. Stubentiger mögen diese Gerüche nicht.
Möchten Sie Katzen zum Beispiel von gewissen Stellen abhalten, dann sollten Sie den Kaffeesatz einfach in eine Schale geben. Die Schale können Sie an jeder beliebigen Stelle auf Ihrem Grundstück aufstellen. Den Katzen ist es übrigens ganz einerlei, ob der Kaffeesatz trocken oder feucht ist, sie mögen beide Varianten nicht.
Auch frisch gehackte Zwiebeln oder Knoblauchzehen können im Garten ausgelegt werden. Beides verströmt Gerüche, welche Katzen überhaupt nicht mögen. Ein weiteres mögliches Mittelchen ist Apfelessig. Dieser sticht der Mieze in die Nase und sie nimmt Reissaus. Am besten in eine Sprühflasche füllen und die bevorzugten Stellen - NICHT DIE KATZE!, welche die Katze regelmässig aufsucht, damit befeuchten. Nach Regen muss man die Prozedur natürlich wiederholen.
Zitrus, Storchschnabel und Co.
Es gibt auch Gewächse, die für die zarten Katzennäschen ebenfalls unangenehm sind. Pflanzen mit Zitrusgeruch eignen sich zum Beispiel gut, der brennende Busch (Dictamnus) und der Zitronenstrauch (Aloysia triphylla) sind in Katzenkreisen unbeliebt. Ein sehr schöner Bodendecker, welcher hübsch anzuschauen ist und den es mittlerweilen in vielen verschiedenen Farben gibt ist der Storchschnabel (Geranium macrorrhizum).
Der Storchschnabel ist zudem eine Heilpflanze und hilft zum Beispiel gegen Durchfall, Ausschläge, Entzündungen und regt sogar den Kreislauf an. Der Storchschnabel kann man ganz normal als Tee verwenden. Dazu benutzt man das Storchenschnabelkraut. Auch als Tinktur oder Pulver kann man ihn einsetzen und hat ihn so jederzeit bequem zur Hand. Äusserlich eignet er sich besonders als Frischsaft. Wenn die frische Pflanze jedoch nicht vorhanden ist (z.B. im Winter), kann man stattdessen einen Tee aus dem getrockneten Kraut verwenden.
Keine samtpfotigen Fans hat auch die Weinraute (Ruta graveolens), aufgrund ihrer ätherischen Öle. Die Pflanze, welche auch Hildegard (von Bingen)-Kraut genannt wird, ist ebenfalls eine wertvolle Heilpflanze. Sie lindert zum Beispiel Verdauungsbeschwerden, Menstruations-, Kopfschmerzen und wird oft auch bei Wechseljahrbeschwerden und bei Rheuma eingesetzt.
Abdeckungen
Auf Nummer sicher geht man, wenn Beete (ab)gedeckt werden. So sind sie nicht nur vor Katzen geschützt sondern auch vor vielen anderen Ausseneinflüssen. Ob es ein Hochbeet mit Hebefenstern ist, oder eine einfache Abdeckung mit Lochfolie, alle Lösungen bieten schnelle Abhilfe. Lassen Sie sich im Gartenfachhandel beraten.
Finger weg von 'Katzenschreck' Lösungen
Im Fachhandel sind mittlerweilen unzählige Geräte im Umlauf. So gross ist offensichtlich die Nachfrage. Gerade Ultraschall und Hochfrequenzgeräte stören die gesamte Fauna. Zudem können diese Geräte auch für Menschen schädlich sein. Somit gilt: Was schadet gehört nicht in den Garten! Externe Artikellinks: 20 Minuten > Beobachter >
Outdoor Katzenklos
Es gibt Katzen, welche bevorzugt ihr Geschäft Draussen verrichten. Dafür ist ein wetterfestes Katzenklo natürlich das geeignetste Mittel. Im Einzelhandel erhältlich und bekannt ist uns folgendes Modell: Ferplast Katzentoilette Outdoor (http://www.zooplus.ch/shop/katzen/katzentoilette/haubentoiletten/haubentoiletten_besonders/593634). Zusätzlich erhielten wir Rückmeldungen, dass auch Hundebesitzer hoch erfreut über das Modell waren, da sie ansonsten ihren Hund nicht vom Katzenkot-Fressen abhalten konnten.
Outdoor Katzenklo - Marke Eigenbau
Mit etwas handwerklichem Geschick und gutem Willen können Sie in ihrem Garten zu einem kleinen Preis auch selber ein Katzenklo - oder bei mehreren Katzen auch gleich mehrere Katzenklos - einrichten. Dafür reicht zum Beispiel eine kleinere Sandkiste für Kinder oder eine Plastikwanne, die Sie mit lockerem Sand befüllen. Sie können auch herkömmliche Katzenklowannen (nur den unteren Teil ohne Rand) im Boden versenken und mit Sand auffüllen. Bei der 'Plastiklösung' denken Sie immer daran, zuerst Löcher in den Boden zu bohren. Als Bodenbelag eignet sich auch ein wasserdurchlässiges Flies. Besonders beliebt ist weisser Sand (Spielsand) welcher mit etwas Gartenerde durchmischt wird. Natürlich muss auch das Outdoor Katzenklo regelmässig gesäubert werden, entfernen Sie täglich den Kot, der Urin versinkt im Sand. Ein- bis zweimal jährlich (je nachdem, wieviel Sand Sie hineingeben) sollten Sie die gesamte Wanne ausgraben und den ganzen Inhalt austauschen. Idealerweise wird das Outdoor Klo überdacht, da Katzen ja bekanntlich keinen nassen Sand mögen.
Um zu vermeiden, dass der Sand weit verstreut wird, kann ein Rahmen oder auch gleich eine fixe Katzenklo Konstruktion über dem 'Sandkasten' angebracht werden. Am liebsten mögen es Katzen, wenn das stille Örtchen ruhig und versteckt liegt. Viele schützende Pflanzen und mindestens eine Rück- und eine Seitenwand machen das Katzenklo zum absoluten Renner. Befestigen Sie das Dach immer so, dass es leicht abnehmbar ist (um das Klo zu säubern) und auch leicht schräg und überstehend, damit Regenwasser ablaufen kann.
Mit grosser Wahrscheinlichkeit wird ihre Katze Ihnen schon beim gesamten Bau über interessiert über die Schulter schauen! Achten Sie darauf, dass Sie sie während des Baus schon immer wieder auf den Sandplatz lassen und sie nicht vertreiben. Bestätigen Sie Ihre Katze mit lieben Worten und Streicheleinheiten, wenn sie Interesse für das neue Bauwerk zeigt. Sie können anfänglich auch ein wenig gebrauchten Katzensand und sogar Katzenkot im Outdoor Katzenklo platzieren, damit der 'Wink mit dem Zaunpfahl' noch eindeutiger wird.
Fertige Lösung: Kaufen Sie sich einen Kindersandkasten. Solche Modelle haben wir erfolgreich auch auf dem Aussengelände unseres Katzengnadenhofs Schnurrli in Sternenberg aufgestellt. Das Prinzip ist dasselbe, Wanne mit Löchern oder wasserdurchlässiges Flies am Boden auslegen und mit Sand befüllen.
Das Anlegen von Outdoor Katzenklos macht Spass, Ihre Vierbeiner und auch Ihre Nachbarn werden es Ihnen danken und Sie können zu Recht stolz auf Ihre Meisterwerke sein. So stolz, dass Sie Ihren Nachbarn, welche sich beschwert haben, unbedingt die neu eingerichteten Konstruktionen zeigen. Dies wiederum führt dazu, dass diese sehen, dass ihr Anliegen ernst genommen wird und dass man sich bemüht, eine friedliche Lösung zu finden. Schlussendlich kommt ein harmonisches Zusammenleben vor allem unseren Samtpfoten zugute.
Informationen zum Artikel Views: 2720 Erstellt: 25.06.2018 Geändert: 27.06.2018 -
Tierelend im Urlaub
Hungrige Katzen die nach Futter betteln, angekettete Hunde in der prallen Sonne, zum Verkauf angebotene Tiere auf Märkten und in Zoohandlungen, Pferde ohne Wasser an Bäumen angebunden, Esel die unter den Lasten, die sie tragen müssen fast zusammenbrechen, Kamele die nur noch Haut und Knochen sind – die Liste des Tierelends, dass man manchenorts im Urlaub zu sehen bekommt ist lang und vermiest so manchem Tierfreund die Ferienlaune.
Folgender Spruch trifft tatsächlich zu: "Andere Länder - andere Sitten". Und auch andere Gesetze. Wobei das EU-Tierschutzgesetz wirklich gut aufgegleist wurde, bei der Umsetzung happperts aber gewaltig - das erlauben wir uns, aufgrund eigener Erfahrungen an dieser Stelle mal zu erwähnen. Denn grundsätzlich können Sie als Tourist in jedem EU-Land beim nächsten Polizeiposten vorbeigehen und eine Anzeige erstatten, wenn Ihnen Missstände betreffend Tierhaltung auffallen - machen Sie das doch. Je mehr sich beschweren, desto grösser wird der Druck vor Ort.
Bedenken Sie: Die Nachfrage bestimmt das Angebot, also leistet man schon einen grossen Beitrag, indem man: Nicht an Veranstaltungen mit Tieren teilnimmt, keine Tiere auf Märkten oder in Zoohandlungen kauft und auch kulinarisch darauf achtet, was man bestellt. Zudem bringt man von einer Reise gerne Souvenirs mit einem Hauch Exotik mit, doch es wird geraten auf sämtliche Erzeugnisse welche aus Tieren oder Pflanzen hergestellt werden, generell zu verzichten. Die lokale Flora und Fauna wird es danken und man erspart sich zudem noch viel möglichen Ärger am Zoll, welche einem verbotene Reise-Mitbringsel gleich wieder abnimmt.
Oftmals ist man im Ausland mit Missständen konfrontiert welche entsetzen, man fühlt sich hilflos und möchte einfach nur helfen. Gerade in der Ferienzeit nehmen die Meldungen von Schweizern zu, welche über verletzte, kranke und misshandelte Fälle direkt von ihrem Ferienorten berichten und dringend um Hilfe bitten.
Unsere Claudia Hitz weiss aus eigener Erfahrung ganz genau, wie sehr einen das Tierleid mitnimmt. Sie selbst arbeitet seit vielen Jahren auch im Auslandtierschutz, hauptsächlich in Griechenland und in der Ukraine und berichtet: "Tierschutz ist immer eine Gratwanderung zwischen helfen können und akzeptieren müssen, gerade im Ausland."
Das Wichtigste ist, dass man vor Ort Kontakte knüpft, denn Direkthilfe von der Schweiz aus, ist meist nicht möglich: "Ich empfehle jedem Tierfreund, schon VOR dem Urlaub Informationen zur Feriendestination einzuholen und sich zu erkundigen, wo sich in der Nähe ein Tierheim oder ein Tierschutzverein befindet. So weiss man gleich, wohin man sich im Notfall wenden kann. Unter: worldanimal.net findet man ein weltweites Verzeichnis von Tierschutzorganisationen. Oder man 'googelt' einfach die Reisedestination + Tierschutz (bzw. Animal Shelter oder Animal Association / Animal Welfare) um vorgängig lokale Tierheime und Tierschützer ausfindig zu machen.
Und plötzlich ist man vor Ort und trifft auf ein hilfsbedürftiges Tier
Kontaktieren Sie örtliche Tierschützer/Tierheime und melden den Fall. Manchmal handelt es sich um bekannte Tiere, welche Touristen nachlaufen und um Futter betteln, manchmal ist es aber wirklich ein Notfall aufgrund von Verletzungen oder Krankheit. Sprechen Sie mit den lokalen Tierfreunden! Sich bei uns in der Schweiz zu melden, wird aktuell in solchen Situationen wenig bringen, auch wir müssten zuerst recherchieren, ob in der Nähe Ihrer Feriendestination ein Ansprechspartner vorhanden ist.
Grundsätzlich ist eine Unterstützung von lokalen Tierschützern vor Ort immer die nachhaltigste Hilfe die man überhaupt leisten kann. Kontaktieren Sie den lokalen Tierschutzverein doch schon vor Reisebeginn, fragen Sie nach, ob eventuell auch schon mit Sachspenden aus der Schweiz geholfen wäre und was am Dringendsten benötigt wird. Vielfach mangelt es an so manchem und mitgebrachte Transportboxen, Leinen, Halsbänder, Antiparasitenmittel, Medikamente und vieles mehr sind den Tierschützern oftmals eine grosse Hilfe. Zudem sollte man sich immer auch im Hotel/beim Reiseveranstalter, etc. beschweren, denn als Tourist hat man viel Einfluss. Je mehr Touristen sich über Missstände beklagen, desto eher ändert sich auch langfristig etwas, denn viele Destinationen sind auf die Umsätze mit Urlaubern angewiesen.
Bitte nicht füttern!
Was hingegen sehr wenig hilfreich ist, ist das Füttern der Tiere vor Ort. Über diese Empfehlung sind viele Tierfreunde erstmal schockiert, wir wissen das! Für viele tierliebe Touristen gehört es nämlich schon fast zu einem Urlaub mit dazu, während ihres Aufenthaltes regelmässig Strassentiere zu füttern und damit auch ein Stück weit ihr schlechtes Gewissen zu beruhigen. Das hohe Futterangebot während der Touristensaison führt jedoch regelmässig zu einem Anstieg der Populationen, da sich Tiere welche genügend Futter zur Verfügung haben auch dementsprechend schnell vermehren. Nach der Saison, dann wenn alle Touristen abgereist sind, müssen umso mehr ums Überleben kämpfen.
Arbeiten Sie mit den lokalen Tierschützern vor Ort zusammen! Es macht nur Sinn, Tiere zu füttern die kastriert und überwacht sind. Es gibt viele kontrolllierte Futterstellen, welche im Ausland extra genau dafür eingerichtet wurden. Alle kastrierten Strassentiere werden an diesen HotSpots wieder rausgelassen und es fällt schnell auf, wenn Neuzugänge dazu stossen. Dann kann sofort gehandelt werden. Sie sehen, es macht viel, viel, viel mehr Sinn, den Tierschützern vor Ort das Geld, das Sie sonst für Futter ausgegeben hätten, zu spenden, damit diese sich weiter finanzieren können. Auch Futterkäufe gehören da selbstverständlich mit dazu.
Um die Problematik grafisch besser darzustellen, anbei ein Diagramm. Wenn unkontrolliert zugefüttert wird (und viele Feriendestinationen haben genau nur deshalb ein so grosses Streunerproblem), ohne zu kastrieren, geschieht das:- Unerbittliche Kämpfe um Futterressourcen, blutige Bisse und Verletzungen, denn jeder möchte an das Futter
- Weibliche Tiere die 'Rollig/Empfängnisbereit' werden, aufgrund des hohen Futterangebots
- Böse Kämpfe untereinander, wer kann/darf decken, Kämpfe unter Katern/Rüden aber auch Paarungsverletzungen, tiefe Bisse, die unbehandelt bleiben
- Kätzinnen wie Hündinnen, welche hormonell aufgrund des Futterangebots aufnehmen können (schwanger werden können). Die Natur hat nämlich sehr clever eingerichtet, dass bei Futterknappheit viele Tiere gar nicht erst trächtig (schwanger werden)
- Hunde wie Katzen die plötzlich mit Würfen von unzähligen Babies dastehen. Unglücklicherweise dann meist nachdem die Touristensaison vorbei ist und keinerlei Futter mehr zur Verfügung steht. Kannibalismus ist dann nicht selten oder die Welpen verdursten/verhungern da die Mütter nicht genügend Milch geben können
- Viele Jungtiere, die noch einfach zu fangen sind und in Hotelanlagen oder in der Umgebung von Ferienhäusern geboren werden, werden aufgrund ihrer 'Rufe nach der Mamma' geortet und kurzerhand entsorgt. Im Abfallcontainer - lebend! Alle zusammen! Oder man ist gnädig und schlägt ihnen wenigstens noch den Schädel ein, damit sie nicht jämmerlich zugrunde gehen müssen
- Werden solche Würfe gefunden und lokalen Tierschützern gemeldet bleibt diesen meist nur der verzweifelte Versuch, die Babies durchzukriegen. Die meisten haben keine super Aufzuchtsmilch zur Hand, so muss es Kuhmilch aus dem Handel tun. Unzählige werden während der Feriensaison von Touristen 'gefunden' und Tierschützern gebracht. Diese stehen dann da... bis unters Dach voll mit Notfällen und wissen nicht wohin. Nichts desto trotz bemühen sich alle so gut es eben geht! Wenn sich jedoch VORAB alle Touristen mit der Feriendestination auseinander setzen würden, hätten wir nicht so eine grosse Hilflosigkeit während den jährlichen Touristensaisons, überall im Ausland!
- Viele Strassentiere sind sehr scheu, da sie ganz schlimme Erfahrungen mit Menschen machen mussten. Sie lassen sogar ihren Nachwuchs alleine wenn sich 2-Beiner nähern. Ein verlassener Wurf bedeutet noch lange nicht, dass keine fürsorgliche Mutter in der Nähe ist! Bedrängen Sie Würfe bitte nicht, nehmen Sie Abstand und beobachten (nicht bloss 10Minuten, sondern über Stunden) aus grosser! Entfernung! ob nicht doch ein Muttertier in der Nähe ist. Oftmals ist es das nämlich
- Wenn die Strassentier-Population ansteigt, dann ist es kein Geheimnis, dass viele Feriendestinationen VOR und NACH der Saison regelmässig Giftköder verteilen, um die vielen Tiere zu eliminieren. Meist handelt es sich um Rattengift, so oder so ist das Sterben ganz furchtbar und langwierig und müsste nicht sein, wenn nicht so viele ungewollte Tiere erneut wieder Nachwuchs bekommen (können - dank den Touristen die ununterbrochen zufüttern während ihren Ferien!)
- Auch kein Geheimnis ist, dass Jagd auf Strassentiere gemacht wird - unzählige werden erschossen oder ganz einfach erschlagen, lebendig aufgehängt oder mit heissem Öl übergossen - der Brutalität sind leider keine Grenzen gesetzt - gesehen haben wir schon Alles!
Nicht einfach mitnehmen!
Auch Hände weg von einem Import auf eigene Faust. So sehr einem ein Tier auch leid tun mag, nehmen sie keinesfalls unüberlegt einfach ein Tier aus den Ferien mit nach Hause. Für eine Mitnahme eines Tieres aus dem Ausland benötigt es einiges an Vorabklärungen, medizinischen Unterlagen und man hat sich an die Importbestimmungen zu halten. Genaue Auskünfte erhält man beim Bundesamt für Lebensmittel und Veterinärwesen www.blv.admin.ch
Claudia Hitz erzählt: "Regelmässig werde ich von verzweifelten Tierhaltern kontaktiert, deren Tier entweder gleich an der Schweizer Grenze oder später, nach dem ersten Tierarztbesuch, beschlagnahmt wurde. Meist ist es dann für guten Rat aber schon viel zu spät, denn an die geltenden Gesetze hat sich jedermann zu halten. Oftmals sind die Tiere noch nicht mal geimpft, auch nicht gechippt und verfügen über keinen Pass, dann muss das Tier ins Ursprungsland rückgeführt – oder noch viel Schlimmer – eingeschläfert werden. Oder sie wussten gar nicht, dass Hunde mit kupierten (beschnittenen Ohren oder Ruten nicht importiert werden dürfen)". Oftmals ist es den Touristen dann einfach viel zu anstrengend, sich weiter für das Tier einzusetzen und Folgekosten auf sich zu nehmen. Sie konnten den 'Urlaub aufgrund des armen Tieres schon nicht richtig geniessen, rannten von A nach B und stehen dann bei der Einfuhr vor weiteren Problemen. Nur allzu oft, geben viele an der Stelle auf und wollen nur noch nach Hause - was für diese Tiere dann das Todesurteil bedeutet. Claudia Hitz: "Es tut mir ehrlich gesagt nur für die Tiere unendlich leid, welch Marty̱rium sie durchleben müssen, nur weil Menschen überstürzt handelten. Für die vermeintlichen 'Retter' habe ich wenig Mitgefühl, sind sie doch Verursacher der eigentlichen Tragödie. Denn die immer gleichen Ausreden wie: Wusste ich nicht, wollte nur helfen, aber... hängen mir langsam zu den Ohren raus!"
Auch vielen Tieren, welche korrekt oder unbemerkt eingeführt werden, ergeht es leider langfristig nicht besser. Kurz nach den Schulferien häufen sich die Anfragen betreffend Abgabeplätzen von Auslandtieren immer merklich. Kaum Zuhause und zurück im Alltag merkt man, dass das mitgenommene Kätzchen/der Hund sehr krank ist, dringend medizinische Versorgung benötigt, nicht mal stubenrein ist…. Halt ganz anders als man sich das mit der ‚Rettung‘ vorgestellt hat. Dann wird ebenso hastig nach einer Abgabelösung gesucht, wie vorher der Entscheid für eine Mitnahme getroffen wurde. Anstatt dem Tier ein vermeintlich besseres Leben zu schenken, kommt es oftmals wortwörtlich vom Regen in die Traufe. Erst nach engerem Zusammenleben zeigen Tiere ihr Verhaltensrepertoir. Streuner welche zum Überleben Abfall durchwühlen mussten, überfordern hier den Besitzer masslos, wenn sie weiterhin alles zusammenfressen was nur ansatzweise nach Futter riecht. Auch Kot und Urin wird wie gewohnt, dort wo grad Bedarf ist, abgesetzt. Das kann dann die Küche, der Gang aber auch das Wohnzimmer sein. Für 'Streuner' existiert kein 'Drinnen' und 'Draussen'. Für Strassentiere ist alles dasselbe. Vieles ist zudem Unbekannt, reger Strassenverkehr, der enge Kontakt mit Menschen, Halsband und Leine, fremde Geräusche… da kann es schon vorkommen, dass der Vierbeiner aus lauter Angst mit einem Biss anstatt Dankbarkeit für die Rettung reagiert. Als Reaktion darauf wird er meist abgeben und das ‚Problem‘ anderen überlassen, anstatt selbst daran zu arbeiten.
Claudia Hitz ist zudem Problemhundetherapeutin S.D.T.S. und hat schon so manchem vermeintlich hoffnungslosen Fall geholfen. ‚Es gibt immer Wege, man muss diese Wege als Halter nur gehen wollen. Voraussetzung ist immer, dass man sich in das Tier einfühlt. Hätte man das schon früher getan,dann hätte so mancher Import aus dem Ausland gar nicht erst stattgefunden, denn nicht jedem Auslandtier ist geholfen, wenn es 'gerettet' wird.`
Informationen zum Artikel Views: 3290 Erstellt: 11.06.2018 Geändert: 09.07.2021 -
Katzenbissen gelten generell als gefährlich!
Im Gegensatz zu Hundebissen ziehen Katzenbisse häufiger - in etwa 50% der Fälle - eine Infektion nach sich. Mit ihren langen spitzen Zähnen verursachen Katzen tiefe stichartige Wunden. Die Bakterien im Speichel der Katzen gelangen tief ins Gewebe und eine Infektion kann auf die Umgebung, wie Sehnenscheiden und Gelenke übergreifen. Tierbisse gehören in der Regel immer ärztlich behandelt.
Laden Sie unseren Ratgeber herunter (PDF Format) >
Informationen zum Artikel Views: 915 Erstellt: 04.07.2018 Geändert: 28.12.2018 -
Warum sich nur am Welttierschutz-Tag am 4.Oktober für Tiere einsetzen...?
Eine wirklich gute Frage, welche gerade WIR nicht beantworten können, denn WIR sind tagtäglich für Katzen in Not im Einsatz. Aber auch alle anderen Tiere liegen uns sehr am Herzen, jedoch hat sich unsere Stiftung auf Katzen 'spezialisiert', da ihr Leid auch hier in unserer Schweiz, leider noch immer, auch nach über 40-jähriger Tätigkeit, sehr gross ist.
'Welt-Tage' gibt es sehr, sehr viele und jeder einzelne ist wichtig und hat mehr oder weniger Bedeutung für einen jeden einzelnen von uns! Eine Übersicht der Welt-Tage finden Sie hier: https://www.philognosie.net/kunst-kultur/uebersicht-welttage-festtage-und-feiertage-liste
Bitte helfen Sie uns, dass wir auch morgen, übermorgen und die nächsten Jahre all den ungewollten, heimatlosen und verstossenen Büsis ein Dach über dem Kopf sowie eine liebevolle Betreuung bieten können.Wie Sie helfen können
Jede Spende – egal in welcher Höhe – hilft, die Versorgung all unserer Schützlinge zu sichern.
Jetzt schon recht herzlichen Dank!
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8051 Zürich
PayPal: paypal@schnurrli.ch
Mehr Informationen zu Spendenmöglichkeiten finden Sie hier: http://www.schnurrli.ch/de/Wie-Sie-helfen-koennen
.Informationen zum Artikel Views: 813 Erstellt: 04.10.2019 Geändert: 04.10.2019
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KATER
Dies sollte bei Kater eigentlich einfach festzustellen sein, denn wenn im Hodensack (Skrotum) Hoden zu sehen sind, ist er 'intakt'. MEINT MAN ZUMINDEST! Doch es gibt erstaunlich oft Fälle von Kryptorchismus. Spätestens wenn die Kastration eines Katers näher rückt, wird gar nicht mal so selten bemerkt, dass im Hodensack nur ein oder teilweise auch kein Hoden zu finden ist. In diesem Fall liegt oft eine Störung des Hodenabstiegs (Maldescensus testis) vor, wodurch die oder der Hoden nicht vollständig in den Hodensack abgestiegen ist/sind und im Leistenkanal oder im Bauchraum liegen. In diesem Fall spricht man von Kryptorchismus und unterscheidet, je nach Lage, den inguinalen (Hoden im Leistenkanal) und den abdominalen (Hoden im Bauchraum) Kryptorchismus.
Leider kommt es ab und an vor, dass bei der Kastration ein nicht abgestiegener Hoden gar nicht entfernt wird. Bei Katzen aus dem Ausland kommt dies öfters vor. Dann wundern sich Besitzer, weshalb ihr Kater weiterhin streunt, alles markiert und generell katertypische Verhaltensweisen an den Tag legt. Unwissend, dass ihr vermeintlich kastrierter Kater, noch immer intakte oder einen intakten Hoden im Bauch oder in der Leiste hat, welche/r Testosteron produzieren.
Als einfachstes diagnostisches Kriterium kann der Penis auf das Vorhandensein von Penishaken untersucht werden. Hierzu ist der Penis von einem Tierarzt entsprechend vorzulagern. Die Haken sind ein eindeutiges Indiz für endokrin-aktives Hodengewebe. Nach einer Kastration bilden sie sich nach ca. 6 Wochen zurück. In Zweifelsfällen (z.Bsp. undeutliche Haken) ist zudem ein GnRH- oder hCG-Stimulationstest sinnvoll.
Durch die hohe Körpertemperatur in der Leistengegend oder im Bauchraum können die innenliegenden Hoden keine befruchtungsfähigen Spermien erzeugen. Temperaturen über 36 Grad verhindern die Spermiogenese (Reifung der Spermien).
Bei den im Körper verbliebenen Hoden ist etwa ab dem ersten Lebensjahr das Risiko stark erhöht, dass es zur Bildung von Tumoren kommt. Liegen die Hoden in der Bauchhöhle ist das Risiko höher, als wenn sie im Leistenkanal liegen. Entsprechend sollten auch innenliegende Hoden spätestens mit Eintritt der Geschlechtsreife entfernt werden.
Mittel der Wahl ist beim Kater die Kastration mit Entfernung der innenliegenden Hoden. Hierzu muss bei abdominalem Kryptorchismus die Bauchhöhle geöffnet und der Hoden gesucht werden. In den meisten Fällen liegt er hinten seitlich auf Höhe des Blasenhalses und kann dort abgebunden werden, selten befindet er sich unmittelbar hinter den Nieren. Im Idealfall gibt eine vorhergehende Ultraschalluntersuchung Aufschluss über die genaue Lage.
Handelt es sich um inguinalen Kryptorchismus kann das Ertasten des meist in der Grösse reduzierten Hodens durch das Fettgewebe, das Kater häufig in der Leistengegend aufweisen, schwierig sein. Kann der Hoden ertastet werden, wird der Hautschnitt direkt darüber ausgeführt, der Hoden vorgelagert und abgebunden.
Die Kastration eines Katers mit Kryptorchismus ist aufwändig und sollte nur von einem Tierarzt durchgeführt werden, welcher chirurgische Erfahrung mit dem Eingriff hat.
KÄTZIN
Bei einer Kätzin wird's optisch schon schwieriger. Denn die Suche nach einer Operationsnaht ist nicht mehr aussagekräftig, da viele Tierärzte mittlerweile zum Glück nur noch sehr kleine Schnitte setzen und die Naht nach einiger Zeit gar nicht mehr sichtbar ist. Indiz auf eine unkastrierte Kätzin, bzw. auf das Ovarian-Remnant-Syndrom kann das Verhalten des Tieres geben, welches weiterhin hormonell intakt ist und Anzeichen von Rolligkeit zeigt.
Zuverlässiger ist ein LH Test. Dies ist ein immunochromatographischer Schnelltest zum qualitativen Nachweis des luteinisierenden Hormons (LH) im Serum von Hund und Katze. Das luteinisierende Hormon (LH), ein Peptidhormon, gehört zu den Sexualhormonen und hat sowohl Einfluss bei weiblichen (Förderung und Auslösung des Eisprungs) als auch bei männlichen Tieren (Förderung der Spermienreifung). Ein positives Ergebnis bei einer Hündin oder Kätzin ohne Eisprung zeigt an, dass die Ovarien entfernt wurden. Ein negatives Ergebnis zeigt mit grosser Verlässlichkeit intakte Ovarien oder Reste von Eierstöcken an.
Leider tritt dann das Ovarian-Remnant-Syndrom (Eierstockrest-Syndrom) auf. Ein Krankheitsbild, das infolge verbliebener Reste der Eierstöcke nach einer Eierstockentfernung (Ovariektomie) entsteht, wenn nicht sauber operiert wurde. Es kann entweder durch unvollständige Entfernung der Eierstöcke (dann besser als Residual-Ovary-Syndrom zu bezeichnen) oder durch in der Bauchhöhle verbliebenes versprengtes (ektopes) Eierstockgewebe entstehen.
Die Therapie besteht einzig in der chirurgischen Entfernung des Restgewebes und sollte nur durch einen erfahrenen Tierarzt vorgenommen werden.Informationen zum Artikel Views: 4864 Erstellt: 29.03.2020 Geändert: 24.08.2020 -
Katzenkot im Garten führt gerade in den Sommermonaten oftmals zu Spannungen
Ärger ist häufig vorprogrammiert, wenn Katzen neu angelegte Beete aufscharren und ihre Notdurft darin verrichten. Dies führt dazu, dass vielen Gartenbesitzern der Kragen platzt und die Tiere mit ganz unterschiedlichen Methoden zu vertreiben versuchen.
Eine erstaunliche Tatsache aber ist vor allem Folgende: Die wenigsten 2-Beiner suchen das Gespräch mit dem Besitzer. Uns erreichen viele Anrufe mit der Frage: Wie kann ich die Nachbarskatzen aus meinem Garten vertreiben? Und die Emotionen kochen zum Teil hoch - richtig hoch! Wir hatten schon einige Fälle, in welchen Katzenhalter um das Leben ihrer Tiere fürchteten und umgekehrt, verärgerte Gartenbesitzern zu unmöglichen Mitteln griffen!
Wir stellen immer erst folgende Frage: Wissen Sie, wem das Tier/die Tiere gehören und haben Sie schon das Gespräch gesucht? Die Antwort lautet in den meisten Fällen: Nein!
Kann der Besitzer ausfindig gemacht werden = Gespräch suchen. Sollte sich herausstellen, dass es sich um (eine) verwilderte Katze(n) handelt, kontaktieren Sie den Tierschutz.
Für Gartenbesitzer gilt: Suchen Sie das Gespräch mit den Tierbesitzern. Bitte stürmen Sie nicht bei erneutem Fund von Katzenkot oder aufgewühlten Blumenbeeten direkt los, sondern atmen Sie zuerst mehrmals tief durch, trinken noch eine Tasse Kaffee* oder lenken sich ab, bevor Sie das Gespräch suchen. Bleiben Sie sachlich und erklären das Problem.
Für Katzenbesitzer gilt: Versuchen Sie bei einer (ersten) Konfrontation mit aufgebrachten Nachbarn ruhig und sachlich zu bleiben und bekunden Sie - auch wenn es zum Teil schwer fallen mag - Verständnis für die Situation. Denn es ist nachvollziehbar, dass es einen Hobbygärtner ärgert, wenn seine gehegten und gepflegten Beete verkotet und zerscharrt werden.
Katzenklos Zuhause auch für Freigänger!
Obwohl eigentlich selbstverständlich, aber es muss an dieser Stelle dennoch erwähnt werden, sofern dies noch nicht geschehen ist: stellen Sie ihrer Katze im Haus/in der Wohnung ein Katzenklo zur Verfügung. Pro Katze benötigt es mindestens 1 Katzenklo, besser 2... oder 3 ;). So erstaunlich es klingt, aber viele Katzenbesitzer mit Freigängern halten es schlicht für unnötig, Katzenklos bereitzustellen. Dann ist natürlich klar, dass die Katze Nachbars Garten bevorzugt, denn Zuhause gibt es ja keine Möglichkeit.
Experimentieren Sie mit den verschiedenen Modellen und mit der Katzenstreu. Stellen Sie mehrere, verschiedene Katzenklos auf und testen Sie wo und welche(s) ihre Katze am liebsten benutzt. Die meisten Katzen bevorzugen offene Modelle. Und gerade bei älteren Tiere ist es wichtig, dass sie möglichst eben Zugang haben und nicht hohe Ränder überklettern müssen. Das Katzenklo Zuhause ist natürlich täglich zu reinigen, sonst zwingt das stinkende Kistchen ihre Katze geradezu wieder in Nachbars Garten.
Für beide Parteien gilt: Sich gegenseitig Vorwürfe machen oder das Problem nicht anerkennen führt lediglich zu noch grösseren Spannungen und es gilt zu beachten, dass beide Parteien, wenn die Fronten erst mal verhärten, zu drastischen Mitteln greifen (können). Dies wiederum führt dazu, dass Tiere unnötig verängstigt, verletzt oder gar getötet werden. Deshalb: Bleiben Sie ruhig und besprechen Sie zusammen mögliche Lösungen und das weitere Vorgehen.
Warum machen das Katzen eigentlich?
Die Antwort ist relativ einfach. Katzen wissen, instinktiv, auch wenn sie noch nie ein Katzenklo mit Sand gesehen haben, dass dies als Klo benutzt werden kann. Anders als bei Hunden, benötigen Katzen in der Regel kein 'Töpfchentraining'. Die Antwort liegt in den Genen. Katzen stammen von Falbkatzen, welche Wüstentiere sind, ab. Und was gibt es in der Wüste? Richtig! Sand! Und zwar jede Menge davon. Sand und Felsen wären der natürliche Lebensraum. Da bei uns keine Sanddünen vorhanden sind, tut es auch ein frisch umgegrabenes Blumenbeet. Hauptsache nicht nass und nicht voller Gras! Das ist der Grund, weshalb so viele Katzen sich auf jedem grasfreien Stückchen 'Erde' versäubern. Es kommt einer sandigen Fläche am nächsten.Wenn man dies weiss, dann kann man entsprechende Alternativen bieten.
Düfte welche Katzen nicht mögen
Eine Möglichkeit, um Katzen von bestimmten Orten fernzuhalten, ist die Verwendung von Düften, die auf die empfindlichen Nasen widerlich wirken. Clever eingesetzt, werden die Tiere schon nach kurzer Zeit lernen, wo es ihnen buchstäblich stinkt. Ein probates Mittel sind *Kaffeesatz und Rindenmulch. Stubentiger mögen diese Gerüche nicht.
Möchten Sie Katzen zum Beispiel von gewissen Stellen abhalten, dann sollten Sie den Kaffeesatz einfach in eine Schale geben. Die Schale können Sie an jeder beliebigen Stelle auf Ihrem Grundstück aufstellen. Den Katzen ist es übrigens ganz einerlei, ob der Kaffeesatz trocken oder feucht ist, sie mögen beide Varianten nicht.
Auch frisch gehackte Zwiebeln oder Knoblauchzehen können im Garten ausgelegt werden. Beides verströmt Gerüche, welche Katzen überhaupt nicht mögen. Ein weiteres mögliches Mittelchen ist Apfelessig. Dieser sticht der Mieze in die Nase und sie nimmt Reissaus. Am besten in eine Sprühflasche füllen und die bevorzugten Stellen - NICHT DIE KATZE!, welche die Katze regelmässig aufsucht, damit befeuchten. Nach Regen muss man die Prozedur natürlich wiederholen.
Zitrus, Storchschnabel und Co.
Es gibt auch Gewächse, die für die zarten Katzennäschen ebenfalls unangenehm sind. Pflanzen mit Zitrusgeruch eignen sich zum Beispiel gut, der brennende Busch (Dictamnus) und der Zitronenstrauch (Aloysia triphylla) sind in Katzenkreisen unbeliebt. Ein sehr schöner Bodendecker, welcher hübsch anzuschauen ist und den es mittlerweilen in vielen verschiedenen Farben gibt ist der Storchschnabel (Geranium macrorrhizum).
Der Storchschnabel ist zudem eine Heilpflanze und hilft zum Beispiel gegen Durchfall, Ausschläge, Entzündungen und regt sogar den Kreislauf an. Der Storchschnabel kann man ganz normal als Tee verwenden. Dazu benutzt man das Storchenschnabelkraut. Auch als Tinktur oder Pulver kann man ihn einsetzen und hat ihn so jederzeit bequem zur Hand. Äusserlich eignet er sich besonders als Frischsaft. Wenn die frische Pflanze jedoch nicht vorhanden ist (z.B. im Winter), kann man stattdessen einen Tee aus dem getrockneten Kraut verwenden.
Keine samtpfotigen Fans hat auch die Weinraute (Ruta graveolens), aufgrund ihrer ätherischen Öle. Die Pflanze, welche auch Hildegard (von Bingen)-Kraut genannt wird, ist ebenfalls eine wertvolle Heilpflanze. Sie lindert zum Beispiel Verdauungsbeschwerden, Menstruations-, Kopfschmerzen und wird oft auch bei Wechseljahrbeschwerden und bei Rheuma eingesetzt.
Abdeckungen
Auf Nummer sicher geht man, wenn Beete (ab)gedeckt werden. So sind sie nicht nur vor Katzen geschützt sondern auch vor vielen anderen Ausseneinflüssen. Ob es ein Hochbeet mit Hebefenstern ist, oder eine einfache Abdeckung mit Lochfolie, alle Lösungen bieten schnelle Abhilfe. Lassen Sie sich im Gartenfachhandel beraten.
Finger weg von 'Katzenschreck' Lösungen
Im Fachhandel sind mittlerweilen unzählige Geräte im Umlauf. So gross ist offensichtlich die Nachfrage. Gerade Ultraschall und Hochfrequenzgeräte stören die gesamte Fauna. Zudem können diese Geräte auch für Menschen schädlich sein. Somit gilt: Was schadet gehört nicht in den Garten! Externe Artikellinks: 20 Minuten > Beobachter >
Outdoor Katzenklos
Es gibt Katzen, welche bevorzugt ihr Geschäft Draussen verrichten. Dafür ist ein wetterfestes Katzenklo natürlich das geeignetste Mittel. Im Einzelhandel erhältlich und bekannt ist uns folgendes Modell: Ferplast Katzentoilette Outdoor (http://www.zooplus.ch/shop/katzen/katzentoilette/haubentoiletten/haubentoiletten_besonders/593634). Zusätzlich erhielten wir Rückmeldungen, dass auch Hundebesitzer hoch erfreut über das Modell waren, da sie ansonsten ihren Hund nicht vom Katzenkot-Fressen abhalten konnten.
Outdoor Katzenklo - Marke Eigenbau
Mit etwas handwerklichem Geschick und gutem Willen können Sie in ihrem Garten zu einem kleinen Preis auch selber ein Katzenklo - oder bei mehreren Katzen auch gleich mehrere Katzenklos - einrichten. Dafür reicht zum Beispiel eine kleinere Sandkiste für Kinder oder eine Plastikwanne, die Sie mit lockerem Sand befüllen. Sie können auch herkömmliche Katzenklowannen (nur den unteren Teil ohne Rand) im Boden versenken und mit Sand auffüllen. Bei der 'Plastiklösung' denken Sie immer daran, zuerst Löcher in den Boden zu bohren. Als Bodenbelag eignet sich auch ein wasserdurchlässiges Flies. Besonders beliebt ist weisser Sand (Spielsand) welcher mit etwas Gartenerde durchmischt wird. Natürlich muss auch das Outdoor Katzenklo regelmässig gesäubert werden, entfernen Sie täglich den Kot, der Urin versinkt im Sand. Ein- bis zweimal jährlich (je nachdem, wieviel Sand Sie hineingeben) sollten Sie die gesamte Wanne ausgraben und den ganzen Inhalt austauschen. Idealerweise wird das Outdoor Klo überdacht, da Katzen ja bekanntlich keinen nassen Sand mögen.
Um zu vermeiden, dass der Sand weit verstreut wird, kann ein Rahmen oder auch gleich eine fixe Katzenklo Konstruktion über dem 'Sandkasten' angebracht werden. Am liebsten mögen es Katzen, wenn das stille Örtchen ruhig und versteckt liegt. Viele schützende Pflanzen und mindestens eine Rück- und eine Seitenwand machen das Katzenklo zum absoluten Renner. Befestigen Sie das Dach immer so, dass es leicht abnehmbar ist (um das Klo zu säubern) und auch leicht schräg und überstehend, damit Regenwasser ablaufen kann.
Mit grosser Wahrscheinlichkeit wird ihre Katze Ihnen schon beim gesamten Bau über interessiert über die Schulter schauen! Achten Sie darauf, dass Sie sie während des Baus schon immer wieder auf den Sandplatz lassen und sie nicht vertreiben. Bestätigen Sie Ihre Katze mit lieben Worten und Streicheleinheiten, wenn sie Interesse für das neue Bauwerk zeigt. Sie können anfänglich auch ein wenig gebrauchten Katzensand und sogar Katzenkot im Outdoor Katzenklo platzieren, damit der 'Wink mit dem Zaunpfahl' noch eindeutiger wird.
Fertige Lösung: Kaufen Sie sich einen Kindersandkasten. Solche Modelle haben wir erfolgreich auch auf dem Aussengelände unseres Katzengnadenhofs Schnurrli in Sternenberg aufgestellt. Das Prinzip ist dasselbe, Wanne mit Löchern oder wasserdurchlässiges Flies am Boden auslegen und mit Sand befüllen.
Das Anlegen von Outdoor Katzenklos macht Spass, Ihre Vierbeiner und auch Ihre Nachbarn werden es Ihnen danken und Sie können zu Recht stolz auf Ihre Meisterwerke sein. So stolz, dass Sie Ihren Nachbarn, welche sich beschwert haben, unbedingt die neu eingerichteten Konstruktionen zeigen. Dies wiederum führt dazu, dass diese sehen, dass ihr Anliegen ernst genommen wird und dass man sich bemüht, eine friedliche Lösung zu finden. Schlussendlich kommt ein harmonisches Zusammenleben vor allem unseren Samtpfoten zugute.
Informationen zum Artikel Views: 2720 Erstellt: 25.06.2018 Geändert: 27.06.2018 -
Bengalkatzen - Abstammung, Bedürfnisse, Probleme und Haltungsanforderungen
Immer mehr Abgabeanfragen bezüglich Bengalkatzen gehen bei uns ein und eine Information scheint dringend notwendig! Denn es ist nicht möglich, in ein paar wenigen Generationen ein Wildtier zu domestizieren. Die Natur braucht hierfür tausende von Jahren! Nur weil Katze im Namen steht, handelt es sich noch lange nicht um eine Katze
Wir bedauern, auf unserem Katzengnadenhof keine Hybriden (Bengalkatzen/Savannahkatzen) aufnehmen zu können. Bei Problemen setzen Sie sich unbedingt mit Ihrem Züchter in Verbindung. Seriöse Züchter stehen Ihnen sicherlich gerne mit Rat und Tat (und Rücknahme des Tieres/der Tiere) zur Seite!
Leider wird der 'Markt' auch bei diesen Tieren immer mehr von fragwürdigen 'Züchtern' aus dem Ausland überschwemmt, da der Anschaffungspreis im Verhältnis zu Schweizer Züchtern viel geringer ist. Schlussendlich zahlen aber meist alle Beteiligten - Tier wie Mensch - einen sehr hohen Preis! Einen zu hohen, wie wir finden. Viele Tiere wurden nicht entsprechend tierärztlich untersucht und zum Teil sogar als kastriert abgegeben, obwohl sie das gar nicht sind. Mehr dazu in unserem Artikel: Ist er's - ist sie's - oder nicht (kastriert)? > Deshalb möchten wir gerne aus unserer Sicht aufklären:
Wie ist die Bengalkatze 'eine aktuell vermeintliche Hauskatzenrasse' überhaupt entstanden?
Sie geht auf eine Kreuzung mit einer asiatischen Wildkatze zurück. Zoologen verstehen unter Bengalkatze eigentlich eine in Ost- und Südasien verbreitete Wildkatze (Prionailurus bengalensis). Sie hat etwa die die Grösse einer Hauskatze aber das Fellmuster eines Leoparden und ganz eigene Verhaltensweisen. Im Englischen heisst sie daher „Asian Leopard Cat“. Sie ist somit ein Hybrid und selbst die zweite und dritte Generation von Hybriden aus wilder Bengalkatze (Prionailurus bengalensis) und Hauskatze (Felis silvestris catus) ist spätestens mit der Geschlechtsreife nicht mehr als Haustier zu halten.
Im Jahre 1934 wurde die Kreuzung aus Hauskatze und der wildlebenden Bengalkatze zum ersten Mal in einem belgischen Wissenschaftsmagazin erwähnt. Da Wildkatzen häufig eine natürliche Immunität gegen die Krankheit FeLV (Felines Leukämievirus) aufweisen, begann man in den 1970er Jahren zu untersuchen, ob sich diese Immunität gezielt züchten liesse.
Erst 1972 wurde die Zucht mit mehreren Hybriden weitergeführt. Aus diesen Verpaarungen entstand schliesslich die jetzige Form (durch extreme Inzucht und Rückzucht) um ein einigermassen stabiles Erscheinungsbild hervorbringen zu können. Heutzutage wird die Bengalkatze reinerbig gezüchtet. Es werden nur noch Bengalkatzen untereinander verpaart, aber nicht länger, wie bei der Entstehung der Rasse, andere Rassen (beispielsweise Abessinier oder American Shorthair) mit eingepaart. Obwohl viele Vereine die Bengalkatze - berechtigterweise bis heute - nicht anerkennen, definierte der amerikanische Katzenverein TICA den ersten Rassebestand im Jahre 1986.
Probleme mit anderen Katzen oder anderen Hybriden
Die wilde Bengalkatze (Prionailurus bengalensis) ist ein einzelgängerisch lebender Beutegreifer. Das ist ein sehr elementarer und wichtiger Aspekt, den es zu bedenken gilt! Sie ist eine hervorragende Jägerin am Boden, in den Bäumen und selbst im Wasser. Bengalkatzen können sehr gut schwimmen und mögen Wasser, ganz anders als unsere Hauskatzen. Denn sie zählen nicht zu den Ahnen unserer Hauskatze. Auch vermischen sie sich NICHT – wie hier die europäische Wildkatze – mit Hauskatzen. Diesen Mix hat der Mensch verursacht, nicht die Natur! Die Bengalkatze gilt weiterhin als unzähmbar. Mittlerweile findet man den Gedanken leider attraktiv, sich das schöne Fell und die elegante, repräsentative Erscheinung solcher Hybriden in die Wohnung zu holen.
Warum entstehen erst mit der Zeit Probleme?
Die meisten Versuche scheitern immer wieder. Selbst die zweite und dritte Generation von Hybriden aus wilder Bengalkatze (Prionailurus bengalensis) und Hauskatze (Felis silvestris catus) ist spätestens mit der Geschlechtsreife nicht mehr als Haustier - erst recht nicht in reiner Wohnungshaltung - zu halten. Das gilt selbst dann, wenn sie von Welpen an mit Menschen aufgewachsen sind und frühzeitig kastriert wurden. So werden diese Produkte menschlicher Eitelkeit regelmässig euthanasiert oder an Tierheime abgegeben. Das gilt für die Bengalkatze als auch für Hybriden mit anderen Wildkatzen wie Karakal, Otzelot oder dem Serval, Savannah-Katze genannt.
Charakter und Wesen
Das Wesen einer Bengalkatze kann nicht pauschal beschrieben werden. Hierfür ist die Zucht noch zuwenig ausgereift und stabil. Zudem sind die Zuchtlinien oft nur unzureichend dokumentiert. Es gibt Exemplare, die in ihrem Wesen und Verhalten sehr stark an eine normale Hauskatze erinnern und wiederum andere, bei denen eher das Wildtier dominant zum Vorschein kommt. Es ist nicht möglich, in ein paar Generationen ein Wildtier zu domestizieren. Die Natur braucht hierfür tausende von Jahren. Manche Züchter versuchen der extremen Inzucht entgegen zu steuern und zugleich die Leopardenfärbung der Wildkatze zu erhalten. Sie greifen auf Originalverpaarungen wilder Bengalkatzen mit gezüchteten Rassekatzen zurück. Hierdurch wird aber unweigerlich die unzähmbare und nicht zum Haustier taugliche Wildheit in der Zucht aktiviert. F1- und F2-Generationen der Bengal sind spätestens mit Eintritt der Geschlechtsreife keine Schmusekatzen mehr und nicht als Haustiere geeignet. Selbst nach etlichen Generationen kann das Wildtierhafte immer wieder zum Vorschein kommen, was sich unter anderem in grosser Scheu, Stress in der Nähe des Menschen, Markieren, dem starken Drang nach Freigang, Unabhängigkeit vom Menschen und generelles Nicht-Benutzen des Katzenklos zeigt.
Unsauberkeit
Es ist ein bekanntes Problem, dass Bengale ihr grosses wie kleines Geschäft in der freien Natur im Wasser verrichten (um keine Spuren zu hinterlassen) und oftmals Bemühungen, sie an herkömmliche Katzenklos zu gewöhnen, scheitern. Am idealsten für Bengalkatzen wäre ein Schwimmteich, in welchem sie ihrer Liebe zu Wasser nachgehen können. Dazu kommt, dass es fliessendes Wasser sein sollte, denn stehendes Wasser ist generell unattraktiv. In der Natur wäre dies ein Fluss. Diese anspruchsvolle Haltung erfordert jedoch ein grosses gesichertes Grundstück und einige baulichen Massnahmen, damit Bengale auch all ihren natürlichen Bedürfnissen nachgehen können.Haltung
Die Haltung einer Bengalkatze hängt schlussendlich davon ab, wieweit die Hauskatze und wieweit die Wildkatze in ihr lebendig ist. Die Haltung eines Exemplars mit stark wildtierhaftem Wesen in einer Wohnung ist nicht nur nervenaufreibend vielmehr auch Tierquälerei. Der Kauf einer Bengalkatze ist mit verschiedenen Risiken behaftet. Diese sind zum einen gesundheitlicher Art, zum anderen hinsichtlich des Risikos, dass Wesenszüge des wilden Vorfahrens beim erwachsenen Tier zum Vorschein kommen und eine Haltung als Familienkatze unmöglich machen. Es stellt sich auch die Frage, ob es sinnvoll und ethisch zu rechtfertigen ist, direkte Nachkommen von Wildtieren in einer Wohnung halten zu wollen, nur aufgrund des anmutigen Erscheinungsbild.
Informationen zum Artikel Views: 8629 Erstellt: 02.01.2020 Geändert: 08.07.2022 -
Übergewicht bei der Katze
Wildlebende Katzen fressen über den ganzen Tag verteilt kleine Beutetiere, die sie zeitintensiv mit viel Ausdauer und Geschick fangen müssen, und was essbare Beutetiere sind, hat ihnen die Mutter beigebracht. Daher sollten auch in der Wohnung gehaltene Katzen von Anfang an während 24 Stunden Zugang zu Futter haben und schon als Welpen möglichst viele verschiedene Futter- und Lebensmittel probieren dürfen, damit sie keine einseitigen Futterpräferenzen entwickeln. Katzenwelpen sollten auch regelmässig Leckerlis, Le Parfait, Thonpaste etc. bekommen und dafür z.B. kleine Übungen machen oder die Leckerlis in einer Wühlkiste suchen dürfen. Wasser sollte immer genügend angeboten, aber nicht neben das Futter gestellt werden.
Nun erhalten aber viele Wohnungskatzen pro Tag nur zwei Mahlzeiten im Napf serviert, verschlingen diese oft so schnell, dass einerseits keine Sättigung eintritt und andererseits kein Futter mehr für den Rest des Tages zur Verfügung steht. Andere Katzen erhalten jedes Mal etwas Futter, wenn sie Kontakt zu ihren Besitzern aufnehmen, anstatt dass ihnen Aufmerksamkeit in Form von Spielen - bevorzugt interaktiv - oder Streicheln zuteil wird. Durch dieses zu wenig häufige oder eben übermässige Füttern zusammen mit fehlender Bewegung, Fressen aus Langeweile und zu energiereicher Nahrung werden viele Katzen immer dicker und träger. Und wenn das Problem sichtbar wird, verringern viele Besitzer die Futtermenge, was ein grosser Stress für Katzen bedeutet.
Damit Katzen Gewicht verlieren oder um einer ungesunden Gewichtszunahme vorzubeugen, sollte die Nahrungsaufnahme über 24h ermöglicht werden und dieses Futter sollte nicht frei zugänglich sein, sondern „erarbeitet“ werden müssen. Ein Futterturm, Pipolino, Activity Center oder ein anderes Futter-Puzzle ist hierzu am Besten geeignet. Diese Futter-Puzzles sollten rund um die Uhr mit Futter bestückt sein, damit die Katze in ihrem eigenen Rhythmus kleine Mahlzeiten fressen kann. Und da sie nur durch eine Aktivität zum Ziel kommt, wird gleichzeitig der Jagd- und Aktivitätstrieb angeregt. So wird die Katze mit grossem Vergnügen und viel Konzentration über den ganzen Tag verteilt immer wieder Trockenfutter erbeuten, und dabei schlanker, aktiver und gesünder sein. Durch die Wahl des Futter-Puzzles kann auf die Bedürfnisse von Katze und Besitzer eingegangen werden, da es unterschiedliche Schwierigkeitsgrade gibt bzw. stationäre oder bewegliche Modelle zur Verfügung stehen. Diese katzengerechte Fütterung beugt nicht nur Übergewicht vor, sondern auch Langeweile, Inaktivität, Depression, aggressive Verhaltensweisen und ist auch die beste Beschäftigung für sehr aktive Katzen.
Und übrigens, wenn die Katze eigentlich nur Nassfutter fressen möchte, kann auch dies interessanter angeboten werden. Zum Beispiel mit einer Licki Mat, in die das Nassfutter gestrichen wird, was die Fressdauer stark verlängert. Man kann aber auch einfach leere und ausgewaschene Snack-Verpackungen mit Vertiefungen aufbewahren und Nassfutter darin abfüllen.
Auch (gerade) dicke Katzen müssen sich bewegen
Katze müssen manchmal aktiv zum Spielen aufgefordert werden und die Art des Spiels soll der Katze angepasst werden. Die einen Katzen mögen wilde Jagdspiele oder apportieren gerne Spielsachen, andere Katzen möchten lieber Verstecken spielen. Abwechslung ist wichtig und neue Spielzeuge können mit einfachsten Mitteln hergestellt werden. Auch Pingpongbälle oder Laserpointer (nie direkt auf die Augen richten!) sind beliebt für wilde Jagden. Wenn die Katze nicht mit Spielzeugen motiviert werden kann, würde sie dafür vielleicht gerne kleine Leckerbissen suchen, die in der Wohnung versteckt werden.
Gesundheitsrisiken Übergewicht
Eine übergewichtige Katze ist häufig nicht mehr in der Lage, die Fellpflege am ganzen Körper vorzunehmen, was zu Verfilzungen des Fells und zu Schuppenbildung führt. Ausserdem werden die Gelenke übermässig belastet, Diabetes, Leberverfettung, Herz-/Kreislaufprobleme können auftreten. Fasten Sie ihre Katze aber auf keinen Fall - im Gegensatz zu Hunden führt schneller Fettabbau zu gesundheitlichen Störungen. Es ist daher besser, mit der beschriebenen Methode eine langsame Gewichtsabnahme herbeizuführen. Sollte die Katze aber plötzlich sehr viel mehr fressen und dabei sogar Gewicht verlieren, sollte der Tierarzt aufgesucht werden, um mögliche Ursachen wie Diabetes oder eine Überfunktion der Schilddrüse, dies v.a. bei älteren Katzen, auszuschliessen.
Der Pipolino
Falls die Wahl auf den Pipolino fällt (noch besser sind mehrere verschiedene Futter-Puzzle-Modelle, v.a. bei mehr als einer Katze) hier noch ein paar Tipps zur Angewöhnung.
Zu Beginn werden alle Futterquellen entfernt. Der Pipolino wird zur Hälfte gefüllt und mit maximaler Anzahl offener Löcher in die Mitte eines Raums gelegt. Trockenfutter wird unter den Pipolino gelegt, so dass, wenn die Katze die Kroketten mit der Pfote oder der Schnauze erreichen will, sie den Pipolino selber in Bewegung setzt. Es bringt nichts den Pipolino zu bewegen, um der Katze zu zeigen, wie es gehen sollte. Sie muss selber herausfinden, dass aus dem Pipolino Kroketten herausfallen, wenn er rollt.
Es kann durchaus sein, dass die Katze mehrere Tage braucht, bis sie den Pipolino begreift, es muss einfach darauf geachtet werden, dass sie in dieser Zeit trotzdem genug frisst. Auf alle Fälle – auch wenn ältere oder sehr passive Katzen nicht sofort einsehen, warum sie für ihr Futter nun plötzlich etwas tun sollen – lohnt es sich ein paar Tage „hart“ zu bleiben und immer wieder Trockenfutter unter den Pipolino zu legen.
Falls es der Katze gelingt, die Kroketten unter dem Pipolino hervor zunehmen, ohne ihn dabei zu bewegen, kann man den Trockenfutterspender mit einigen Zentimeter Abstand an eine Wand legen und einige Kroketten zwischen der Mauer und dem Pipolino deponieren, damit die Katze den Pipolino nun wegschieben muss, um zu fressen.
Sobald die Katze den Mechanismus begriffen hat, kann die Anzahl offener Löcher kontinuierlich verringert werden – und zwar möglichst bis auf ein Loch. Ab dann bleibt der Pipolino immer gefüllt und sollte 24 h zugänglich sein. Dazu kann auch 1-2 x täglich etwas Nassfutter zugefüttert werden und die Katze erarbeitet das Trockenfutter aus dem Pipolino, wenn sie zwischendurch Hunger hat. Auch für mehrere Katzen genügt ein Pipolino, weitere vielleicht auch einfachere Futter-Puzzles sollten dann aber zusätzlich zur Verfügung stehen.
Autorin: Dr. med. vet. Marianne Furler, Tierärztin & Verhaltensmedizinerin STVV: http://tierpsychiatrie.ch
Empfehlungen und Links:
Lesetipp: „Katzen-Kindergarten“, Sabine Schroll, 2017
Schweizerische Tierärztliche Vereinigung für Verhaltensmedizin: http://stvv.ch/
Informationen zum Artikel Views: 1107 Erstellt: 05.12.2018 Geändert: 13.12.2018 -
Katzenbissen gelten generell als gefährlich!
Im Gegensatz zu Hundebissen ziehen Katzenbisse häufiger - in etwa 50% der Fälle - eine Infektion nach sich. Mit ihren langen spitzen Zähnen verursachen Katzen tiefe stichartige Wunden. Die Bakterien im Speichel der Katzen gelangen tief ins Gewebe und eine Infektion kann auf die Umgebung, wie Sehnenscheiden und Gelenke übergreifen. Tierbisse gehören in der Regel immer ärztlich behandelt.
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Informationen zum Artikel Views: 915 Erstellt: 04.07.2018 Geändert: 28.12.2018