Eros
Geschlecht | Männlich |
Felllänge | Kurzhaar |
Jahrgang | geschätzt 2015 |
Im Katzengnadenhof seit | 21. August 2020 |
Beschreibung |
Eros wurde von einer Familie aus Spanien importiert und dann im Chatze-Stübli abgegeben, da es Zuhause nicht mehr funktioniert hat. Da bei ihm das RSS diagnostiziert wurde, kam der Kater zu uns. Was ist RSS? Die Krankheit beginnt meist mit heftigem Belecken der Schwanzwurzel und der Lendenregion. Später kommen rhythmische Zuckungen der Rückenmuskulatur dazu, die sich in Anfällen zeigen und die Katze so stark in Unruhe versetzt, dass sie vor sich selbst davonspringt. Vielleicht peitscht auch der Schwanz so heftig, als würde er ein Eigenleben entwickeln. Die Katze beobachtet dies zunächst und beginnt dann, auf ihren Schwanz loszugehen. Sie fängt ihn und beißt hinein – und beißt ihn sich vielleicht sogar blutig. Nur eine Macke, eine Übersprungshandlung? Nein. Dieser Symptomenkomplex trägt in den veterinärmedizin den Namen „Felines Hyperästhesie-Syndrom“ oder auch „Rolling Skin-Syndrom“. Woraus sich diese neurologische Erkrankung entwickelt, ist bis heute unklar – sie kann Katzen jeder Rasse, jedes Geschlechts, jedes Alters und jeder Haltungsform betreffen. Die Erkrankung beginnt meist schleichend durch eine extreme Überempfindlichkeit des Patienten auf Berührungsreize. Sie entwickelt sich zu einem Anfallsgeschehen, mit oben genannten Symptomen. Die Überreizung des Nervensystems zeigt sich aber nicht nur auf der körperlichen Ebene durch eine gesteigerte Sensibilität und anfallsartige Neuropathien (Nervenschmerzen), sondern findet ihren Ausdruck auch in Gemüt und Verhalten. So zeigt die Katze neben einer erniedrigten Reizschwelle auch eine erhöhte Reaktionsbereitschaft, aus der sich ein nachdrücklich aggressives Verhalten entwickeln kann. Womöglich fängt die Katze an, unsauber zu werden, oder auch Mobiliar und Gegenstände zu zerstören. Eros ist mit Medikamenten sehr gut eingestellt und hat zum Glück nur wenige solcher Anfälle. Damit er aber nicht zu sehr gestresst ist und den Alltag bei uns so gut wie möglich geniessen kann, mussten wir einige Anpassungen vornehmen: Zum Beispiel wird er bei Besuch oder beim Einfangen und Behandeln einer anderen Katze frühzeitig separiert und so aus der «stressigen» Zone entfernt. Wir können Eros immer besser lesen und er entwickelt sich langsam zu einem grossen Schmusekater. Ausserdem lernt er sehr gerne und sehr schnell - das Separieren ist nun schon so einfach, dass wir ihm nur rufen und er kommt angerannt. Mit anderen Katzen kommt Eros nicht immer gut zurecht, da diese seine Anfälle unter Umständen als Angriff interpretieren. Zudem hat er die «normale» Sprache der Katzen nie richtig gelernt, aber auch das wird immer besser. *** Update Februar 2021: Eros benötigte eine Zahnsanierung, bei welcher all seine Zähne gezogen werden mussten. Ausserdem wurde ihm gleich auch noch eine Wucherung am hinteren Zeh entfernt. Inzwischen ist er wieder wohlauf und darf bald auch wieder zurück in die Gruppe. Die Rückmeldung zur Wucherung aus dem Labor ist nun auch da und es war glücklicherweise nichts Bösartiges. *** Update Mai 2023: Eros ist nach wie vor der selbe aufgeweckte Kater welcher das Leben bei uns sehr geniesst. Auch mit seiner Krankheit kommt er und wir sehr gut zurecht. *** Update April 2024: Eros geht es zum Glück immer noch sehr gut. Da wegen seiner Krankheit eine Untersuchung sehr schwierig und mit viel Stress verbunden ist wurde er am Tierarzttag nicht angeschaut. Wir beobachten Eros aber genauso wie jedes andere Büsis jeden Tag und würden uns, wenn etwas nicht stimmt, sofort mit dem Tierarzt absprechen. Quelle RSS Infos: Feline Hyperaesthesie |