Leiden Katzen im Hochsommer unter der Hitze?


Katzen lieben Wärme und sonnen sich oft genüsslich. Verständlich, da sie von der Falbkatze oder Afrikanischer Wildkatze (Felis silvestris lybica) abstammen, welche in Nordafrika, auf der arabischen Halbinsel und bis ans Kaspische Meer vorkommt. Ihr natürlicher Lebensraum sind Steppen, Felsen, Sand, wenig Wasser und viel Sonne. Verständlich, fragen sich viele Katzenbesitzer, ob ihre Katze bei hochsommerlichen Temperaturen leidet. Und dem kann tatsächlich so sein!
 
Katzen können nämlich nur begrenzt schwitzen, denn sie verfügen über ganz wenige Schweissdrüsen. Und diese sind hauptsächlich nicht zum 'Schwitzen' gedacht, sondern für die Absonderung von Duftmarken. 

Je heisser es wird, desto weniger wird eine Katze sich bewegen. Zusätzlich wird sie sich öfters Putzen um ihr Fell zu befeuchten und sich so ein wenig Abkühlung zu verschaffen. Wenn es Ihre Katze zulässt, reiben Sie sie mit einem feuchten Tuch ab und helfen ihr so, vom Effekt der Verdunstungskälte zu profitieren.

Sollte Ihr Katze hecheln, ist dies ein Grund für einen Gang zum Tierarzt! Bei Katzen sieht man dies relativ selten - im Gegensatz zu Hunden. Die Gründe können vielfältig sein (Überhitzung, Überanstrengung, Stress, Herzprobleme, Lungenleiden, etc.), das Symptom ist aber ernst zu nehmen.

Gerade langhaarige Katzen leiden merklich mehr unter hohen Temperaturen. Abhilfe kann regelmässiges Bürsten schaffen, um überschüssige Haare loszuwerden. Freigängerkatzen suchen sich tagsüber eigenständig schattige Plätzchen. Wohnungskatzen sollte unbedingt der Zutritt zu Badezimmern und Räumen mit kühlen Böden ermöglicht werden. Sollte Ihre Wohnungskatze Zugang zu einem Balkon haben, sorgen Sie dafür, dass dieser beschattet und nicht der prallen Sonne ausgesetzt ist. Generell gilt bei Wohnungskatzen, die Wohnung nie erst überhitzen zu lassen. Lüften Sie mindestens Morgens und Abends gut durch, idealerweise lassen Sie die Fenster Nachts geöffnet. Dafür bedarf es selbstverständlich Katzennetze/Katzengitter vor den Fenstern. Niemals lediglich die Fenster kippen. Kippfenster werden schnell zu tödlichen Katzenfallen.

Ventilatoren und Klimageräte sicher einsetzen. Beide Geräte müssen katzensicher aufgebaut sein, Ventilatoren z.bsp. lieber an der Decke als als Standventilator, damit sich ihre Katze nicht verletzt. Klimageräte so einstellen, dass diese nicht auf Bodennähe andauernd auf Hochbetrieb laufen. Durchzug und stetig wechselnde Temperaturen können bei Katzen wie beim Menschen zu Erkältungen und unter anderem auch z.bsp. zu Bindehautenzündung der Augen führen.

Sollte kein Ventilator oder Klimagerät vorhanden sein, so kann man auch hier das Prinzip der Verdunstungskälte nutzen, indem man ein feuchtes Frotteetuch vor ein offenes Fenster hängt. So schafft man ein kühleres und somit angenehmes Raumklima.

Sonnencreme gegen Hautkrebs. Das gilt auch für Katzen, besonders für sehr helle, weisse Tiere. Unparfümierte Baby-Sonnencreme oder speziell für Tiere entwickelte Sonnencremes welche Sie beim Tierarzt erhalten, täglich, idealerweise am Morgen, auf Nase, Nasenrücken und Ohren aufgetragen. Dies hilft, dem gefürchteten Plattenepithelkarzinom vorzubeugen.
 
Trotz all dieser Vorsichtsmassnahmen ist ein Hitzschlag nach wie vor die grösste Gefahr. Symptome, an denen Sie einen Hitzschlag erkennen, sind unruhiges Verhalten, eine Körpertemperatur von über 39°C, dunkelrotes Zahnfleisch, apathisches auf dem Bauch liegen, heftiges Hecheln, auffälliges Verhalten generell. Die Palette ist lang. Sollte Ihre Katze sich anders als sonst verhalten, raten wir IMMER dringend zum Aufsuchen eines Tierarztes. Lieber einmal zu viel als zu wenig, lautet die Devise.

Gerade ältere, nicht mehr ganz gesunde und geschwächte Katzen nimmt ein heisser Sommer arg mit. Katzen mit Herz-, Lungen- und Nierenproblemen leiden am Meisten. Da geht es den 4-Beinern nicht anders als uns Menschen. Da Katzen keine grossen Flüssigkeitsmengen zu sich nehmen, ist generell eine Fütterung mit Nassfutter gerade in heissen Monaten ganz wichtig. Zusätzlich kann auch immer noch etwas Wasser beigemischt werden, damit möglichst viel Flüssigkeit aufgenommen wird. Eine reine Trockenfütterung empfiehlt sich generell nicht. Zudem kann dem Futter noch schmackhaftes Geflügelwasser oder abgekühlte Brühe beigemischt werden, da ist die Akzeptanz meist grösser.

Trinkplätze sind so verschieden, wie unsere Katzen selbst. Einige trinken gerne direkt ab dem Wasserhahn, andere aus stehenden Pfützen draussen, nach einem Regenschauer und wieder andere unkompliziert ab Wassernapf. Generell gilt, Wasserstellen nicht gleich neben dem Futter platzieren, sonderen mehrere Wasserstellen verteilt anbieten. Wenn fliessendes Wasser bevorzugt wird, gibt es im Handel mittlerweile viele verschiedenen 'Trinkbrunnen'. Aber auch der Spieltrieb kann gefördert werden, indem Eiswürfel in einem grossen Wassernapf verteilt werden und mit der Katze zusammen, spielerisch Eiswürfel-Jagd betrieben wird.

Die Gefahr der Austrocknung (Dehydrierung). Das Einfachste ist der sogenannte Turgor-Test, welcher die Elastizität der Haut testet. Bei einer gesunden, gut hydrierten Katze sollte die Haut sofort zurückschnellen. Ist die Katze leicht dehydriert, dann springt die Haut nicht so schnell zurück wie bei einer gut hydrierten Katze. Bei einer moderat bis schwer dehydrierten Katze kehrt die Haut erkennbar langsam in die Ausgangsposition zurück. Bei einer hochgradig dehydrierten Katze bleibt die Haut in der herausgezogenen Position und schnappt nicht zurück. Dann muss dringend tierärztliche Abhilfe mit Infusionen in die Wege geleitet werden. Gerade bei (nieren-)kranken Katzen ist der tägliche Turgor-Test ein sehr guter Indikator, ob der Katzenkörper noch über genügend Flüssigkeit verfügt oder ob sofortige Hilfe notwendig ist. Ihr Tierarzt zeigt Ihnen den Test sicher gerne, sollten Sie unsicher sein.
 
Eine tolle Anleitung finden Sie hier: https://de.wikihow.com/Katzen-auf-Dehydrierung-untersuchen

Empfehlungen und Links:
Unterstützend haben wir für 2- wie 4-Beiner einen tollen Tipp! Legen Sie Decken und Laken für ca. 30 Minuten in die Gefriertruhe. Überlassen Sie es ihrem 4-Beiner, ob er die kühle Decke bevorzugt oder nicht. Aber Sie werden sicherlich wohlig kühl einschlafen :)

Im Handel gibt es auch Kühldecken und Körbchen für 4-Beiner:
https://www.zooplus.ch/shop/hunde/hundebett/decken/thermodecken/285986
https://www.zoo-roco.ch/hunde/hunde-zuhause/hundeschlafplaetze/hunde-kuehlmatten
https://www.petcenter.ch/hunde/betten-decken-hohlen/heiz-und-kuhlmatten.html